Schweden empfängt uns mit Sonne , die Grenzkontrollen verlaufen  ohne Zwischenfall und nun kann die Reise losgehen. Sie geht vorerst nach Osten ein Stück der Küste entlang. Wir wollen  einen Stellplatz besichtigen, der uns empfohlen wurde - vielleicht brauchen wir ihn später einmal!

Erster Stopp ist das kleine Städtchen Ystad mit seinen mittelalterlichen Stadtkern, den Fachwerkshäusern, dem ziegelroten Franziskanerkloster und der kopfsteingepflasterten Fußgängerzone. Hier finden wir auch den Automaten, der uns mit Schwedenkronen versorgt.

 

Nun wollen wir aber etwas flotter weiter, die Straße nach Karlshamn ist gut ausgebaut. Kurz davor finden wir den Rastplatz, genau passend für die Nacht.

N 56°3´49.422"    E14°34´16.248

Hier kommt auch erstmals meine Simkarte von 3Europa zum Einsatz - und sie funktioniert!

Ich bin online!

 

 

 

Mittwoch, 8. Juni

Der Tag beginnt wieder wolkenlos, das aber nicht immer so bleibt. Manchmal ziehen Wolken auf, die Sonne kann sie aber nicht vertreiben. So geht die Reise weiter auf der gut ausgebauten Fernstraße Südschwedens nach Kalmar. Schon vor Mittag kommen wir an.

 

KALMAR , 60 000 Ew. , die Stadt vor der Insel Öland

1647 ging das mittelalterliche Kalmar fast vollständig in Flammen auf. Die Stadt wurde nun auf der Insel Kvarnholm wieder aufgebaut, jetzt mit rechtwinkelig kreuzenden Straßen. Ein sehr strenges aber sauberes Straßenbild.

Fährt man über die Brücke zum Södra Kanalgatan, erhascht man den Blick zum Dom.

Hier am Kanalgatan findet man auch einen riesigen Parkplatz für die Stadtbesichtigung.

 

Das Stadtzentrum auf der Insel Kvarnholm ist Fußgängerzone. Wir marschieren an der alten Festungsmauer entlang bis  zum gewaltigen Renaissanceschloss . Es liegt von Wassergräben umgeben auf der Festlandseite Kalmars. Ein Bummel durch den herrlichen Park lohnt sich.

In der Fußgängerzone, am Beginn der Norra Länggatan, bieten die meisten Gaststätten preiswertes Mittagsesse an. "Tagens rätt" - wo man für einen festen Betrag Hautspeise, Salat vom Buffet, ein Getränk und Kaffee ( Krankenhauskaffee!) bekommt. Wir haben eines um 89SK gefunden!

Willi bestaunt immer wieder die für die langen Nächte im Norden notwendige Zusatzbeleuchtung der Autos!

Mit der Besichtigung der Stadt sind wir bald fertig, sehr reizvoll ist sie nicht.

Für die nächste Station lassen wir uns Zeit. Am großzügigen Stellplatz an der Brücke nach Öland bleiben wir.

 

Öland

Windmühlen sind das Wahrzeichen Ölands und ein steifer Seewind pfeift  hier durchaus recht häufig übers Land.

Über die 6 km lange Brücke kommt man auf die Insel. Sie ist 137 km lang und nur 4 - 16 km breit. Der Name hat nichts mit "Öl", also Bier zu tun, sonder mit öde. Winde zerren an allem was sich über den Boden erhebt. So findet man  oft eine verkarstete, von niedrigen Steinmauern unterteilte Steppenheide. Teile der Insel sind mit Wald bedeckt und zwischendurch gibt es bunte Wiesen.

Sehr schmuck sind die kleinen Holzhäuser mit den typisch schwedischen Gartenzäunen.

 

 

Auf Öland gibt es zwei Schlösser: Schloss Borgholm, die schönste Ruine Nordeuropas. 

Unweit, nur 900 m von Borgholm entfernt, liegt in einer geschützten Senke Schloss Solliden.Das weiße klassische Schlösschen dient der schwedischen Königsfamilie als Sommersitz und ist deshalb nicht zu besichtigen. Der herrliche Park  darf gegen ein Entgelt bestaunt werden.

Im Shop findet man hübsche Andenken mit Inspirationen aus den königlichen Sammlungen, dann schnell noch ein Foto zum  Andenken,  und der nette Garten  im Schlosscafe verleitet auch zur Einkehr!

Wir setzen unsere Rundfahrt am 2. Tag nach Süden fort. Es ist windig, kalt und stellenweise regnet es.  Auch die Landschaft ist eine trostlose karge Ebene. Fast hätten wir das Gräberfeld von Gettlinge verpasst, ein Gräberfeld mit mehr als 200 Gräbern aus der Eiszeit. Es sind Steinsetzungen in Schiffsform und etliche Monolithen zu sehen. Ein ganz Neugieriger vermisst gerade die Steine. Weit im Süden gibt es  ein rekonstruiertes  Wehrdorf aus der Eiszeit, doch der einsetzende Starkregen hat unsere Neugierde zur Besichtigung total vertrieben! Wir verlassen Öland.

Bei unserer Weiterfahrt kreuzen wir in Söderköping den Götakanal.

Es ist Samstag, Schönwetter und viele Leute sind am Kai unterwegs. Wir steigen auf einen kleinen Spaziergang am Kanal aus, kehren in einem Cafe ein und nehmen uns endgültig vor, nie mehr in Schweden Kaffee zu kaufen. Abwaschwasser!

Östlich von Stockholm, in der idyllischen Kleinstadt Mariefred , liegt auf einer Insel im Mälarnsee das Schloss Gripsholm. Es gilt als eines der berühmtesten Bauwerke des Landes. Dort fahren wir hin. 

 

Am Sonntag, 12. Juni, Vatertag, planen wir den Besuch von Stockholm. Mehrere Plätze für unser Wohnmobil habe ich ausgesucht. Quer durch die Stadt geht es auf der Suche, doch alles ist rammelvoll. Sooo viele Leute und sooo viele Autos. Man verzweifelt und so verlassen wir die Stadt.  „Wir waren ja schon einmal hier“, unser Trost.


Dafür fahren wir in den Osten in Stockholms Schärengarten. Auf den vielen Inseln haben sich die Schweden ihre Sommerhäuschen gebaut. Die Inseln sind bewaldet, ganz anders als die Schären bei Göteborg, wo wir vor 2 Jahren waren.

In einem Hafenstädtchen bleiben wir über Nacht und staunen, wie hell es um Mitternacht noch ist.

Montag, 13. Juni

geht es der Schnellstraße, der E 4  flott voran. Auch habe ich hier den ersten Elch gesehen. Er graste am Zaun, der hier die ganze Strecke derE 4 geht. Dort wo er fehlt stehen die Elch Hinweisschilder.

Wir kommen auch in eine sehr abwechslungsreiche Gegend: hügelig, kurvig und es gibt auch einen Schilift! Es wird die "Hohe Küste" genannt, dort wo sich in der letzten Eiszeit die Landmasse durch Vergletscherung und Gletscherschwund nach ober schob. Das Land hat sich um 250 m erhoben. Es ist Weltkulturerbe.

Für die Nacht haben wir einen schönen Parkplatz in Härnösand, ein kleines Hafenstädchen, gefunden. Wir sind immer wieder erstaunt, wie hell hier die Nächte schon sind! - Fotos um Mitternacht!

Bevor wir auf die Straße E 12 abbiegen, die uns nach Norwegen führen wird, fahren wir noch über die Brücke in Lunde mit einem schönen Stellplatz. In Umea ist es dann so weit: wir zweigen Richtung Norwegen ab. Kurz danach finden wir die modernste Fischtreppe Europas. Sie ist etws abseits der Hauptstraße und leider eingezäunt!

Mittwoch, 15. Juni

Willi möcht in dem super Fluss, den wir entlangfahren, das Fischen probieren. Lyksele heißt der Ort, wo er auf einer Tankstelle eine Fischerkarte erwerben kann. - 4,5 Euro!

Hier im ICA Supermarkt  hat man auch freies WELA, das nütze ich oftmals aus,  gibt es in jedem größeren Ort.

Zum Fischen: das Wasser schaut gut aus, wir suchen verschiedene Plätze aus, doch den richtigen zu finden ist nicht einfach. Da kommt ein freundlicher Mann und zeigt uns ein gutes Platzerl. - Das würde man niemals finden, aber es war gut! Hier blieben wir auch über Nacht und Willi fischte bis Mitternacht. 

Uns begleitet immer noch der Umealven, ein Fluss mit etlichen Staustufen. Am Abend teilen wir uns einen super Platz am Stausee mit einigen Wohnmobilen. Es ist ein herrlicher Abend zum Draußensitzen. - Und zum Abendessen gibt es die erste Hechtportion!

Freitag, 17. Juni

Uns trennen nur noch ca`50 km zur norwegischen Grenze - und sie bescheren uns tiefhängende Wolken, teilweise auch Regen. Schade, die Strecke über eine Nebenstraße zur Grenze ( haben sie wegen dem Zoll gewählt!) ist interessant: Hügel, Schneeberge, kurvebreich und das erste Rentierkalb.

Und plötzlich ist man in Norwegen! Ohne Zoll, ohne Kontrolle und ohne irgendwas!